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Digital first:
Ligna zelebriert vernetzte Holzbearbeitung
Mehr als 1.500 Aussteller präsentieren an fünf Messetagen, wie die Zukunft der Holzbe- und -verarbeitenden Branche aussieht: Ob es um Digitalisierung, Automatisierung, IoT-Plattformen bis hin zu kollaborativen Systemen geht, die Ligna ist der Ort, an dem Innovationen das erste Mal gezeigt werden. Auf einer Netto-Ausstellungsfläche von 130.000 Quadratmetern werden vom 27. bis 31. Mai 2019 Werkzeuge, Maschinen und Anlagen der Holzbe- und -verarbeitung präsentiert
Intelligente Fabrik, digital vernetzte Systeme und kundenbezogene Fertigung – Schlagworte, die aktuell die Holzindustrie prägen, und damit auch die Ligna in Hannover. Eines der Fokusthemen der Leitmesse für Werkzeuge, Maschinen und Anlagen zur Holzbe- und -verarbeitung vom 27. bis 31. Mai lautet deshalb auch „Vernetzte Holzbearbeitung – maßgeschneiderte Lösungen“. Aussteller der Ligna 2019 zeigen, wie vor allem die Möbelindustrie, das Holzhandwerk und die Primärindustrie die Digitalisierung nutzen können, um ihre Unternehmen fit zu machen für die Herausforderungen der Zukunft: von der komplexen Fertigungslinie und der 360-Grad-Steuerung über intelligente Aggregate und digitalen Strukturdruck bis zur CNC-Holzfräse und dem Sägewerk 4.0.
„Aussteller aus mehr als 50 Ländern präsentieren technologische Lösungen, Anwendungen und Ideen für das gesamte Cluster Forst und Holz. Die führenden Hersteller machen Hannover zum globalen Hotspot für die Branche. Die Internationalität der Messe ist ungebrochen“, sagte Andreas Gruchow, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Messe AG, anlässlich der Ligna-Pressekonferenz. „Auch 2019 ist die Weltleitmesse wieder die Innovationsschau der Branche, denn zahlreiche Aussteller richten ihre Entwicklungszyklen auf die Ligna aus. Und Besucher erleben live vor Ort die rasante Entwicklung von vernetzter Fertigung und ihren Nutzen“, so Gruchow weiter.
Neuheiten sind aber in allen Segmenten zu erwarten: Von der Forsttechnik über die Möbelproduktion bis zum Fensterbau, der Werkzeugtechnik und der Oberflächentechnik. Möbelfertigungsanlagen im Live-Einsatz, IoT-Plattformen als Grundpfeiler von Industrie 4.0, Forschungsprojekte und Networking in allen Bereichen. Andreas Gruchow: „Eine der größten Herausforderungen ist der hohe Individualisierungsdruck, der Serienfertigung und Massenware zunehmend ablöst, gleichermaßen aber kurze Lieferzeiten und hohe Rentabilität sowie Effizienz fordert. Auf diese und viele andere Anforderungen geben die Ligna-Aussteller mit ihren Präsentationen Antworten.“
Zur Ligna 2019 stehen die drei Themen „Integrated Woodworking – Customized Solutions“, „Smart Surface Technology“ und „Access to Resources and Technology“ im Rahmen des Wood Industry Summit im Fokus der Messe.
„Integrated Woodworking – Customized Solutions“
Die Effizienzsteigerung von Produktionsanlagen mittels IoT-Anwendungsszenarien wie beispielsweise Condition Monitoring oder Predictive Maintenance ist eines der Themen, die die Branche beschäftigen. Dabei wird der Mensch als Teil des Systems von cyberphysischen Assistenzsystemen, wie etwa kollaborativen Robotern und fahrerlosen Transportsystemen sowie von einem intelligenten Werkerassistenten unterstützt. Die Zukunft sieht ein hybrides System aus Mensch und Maschine vor, in dem das Produkt mit der Organisation und Dienstleistung untrennbar miteinander verbunden ist. „Wie die Zukunft der Möbelindustrie und des Holzhandwerks aussehen wird, können die Besucher auf der kommenden LIGNA sehen und erleben“, sagte Gruchow.
Smart Surface Technology
Innovative Techniken mit denen die neuesten Trends zu haptischen, matten oder spiegelnden Oberflächen umgesetzt werden können, Digitaldruck, Dekortiefdruck, Inspektionssysteme, die neue Generation der Spritzlackiersysteme oder der Einsatz von Robotern werden unter dem Fokusthema „Smart Surface Technology“ abgebildet. Und dabei spielen Digitalisierung und Automatisierung auch hier eine entscheidende Rolle. Flexibilität und Wirtschaftlichkeit haben dabei höchste Priorität. Auf der kommenden Ligna zeigen die Aussteller in den Hallen 16 und 17 Technologien und Anwendungen, Innovationen und Lösungen der Oberflächentechnik.
„Access to Resources and Technology“
Insbesondere für die Primärindustrie bietet der dritte Wood Industry Summit unter dem Titel „Access to Resources and Technology“ in Halle 26 den Einstieg in neue Wachstumsmärkte. Der Summit ist eine internationale Kommunikations- und Technologieplattform, auf der sich das Cluster Forst und Holz mit einer Kombination aus Forum, Lounge und Ausstellungsfläche präsentiert. Die Optimierung der gesamten Forst-Holz-Logistik-Wertschöpfungskette vom Wald ins Sägewerk, der Schutz der natürlichen Ressource vor biotischen und abiotischen Schäden, Klima- und umweltschonende Holzernteverfahren sowie die Zukunft im Cluster Forst und Holz werden auf dem Summit thematisiert. Die Digitalisierung in der Forstwirtschaft reicht von Waldinformationssystemen über die vernetzte Holzernte bis zum modernen Management und umfasst Drohnen, mobile Applikationen, Laserscanner sowie hochkomplexe IT-Programme. Auch hier stehen Effizienz und Produktivität im Vordergrund. In den Diskussionsforen und im Ausstellungsbereich nimmt das Thema Digitalisierung einen großen Raum ein.
Top-Innovationen der Ligna-Aussteller
Weinig: komplexe Fertigungslinie aus acht Komponenten
Auf dem Weinig-Stand in Halle 27 können Besucher eine komplexe Fertigungslinie aus acht miteinander verketteten Komponenten in Aktion erleben. In täglichen Vorführungen wird der komplette Verarbeitungsprozess von der Rohware bis zum Endprodukt gezeigt. Dabei kommen sowohl Robotertechnik als auch die Weinig Scanner-Technologie zum Einsatz. Alle Komponenten werden über die neue Weinig Control Suite zentral gesteuert. Unter der Regie des Leitrechners werden Halbfertigprodukte live hergestellt, die an anderen Stationen des Weinig-Standes direkt in unterschiedlichen Anwendungen weiterverarbeitet werden, unter anderem bei der Fensterfertigung mit Conturex.
TH Rosenheim: Von digitaler Assistenz bis zum fahrerlosen Transportsystem
Das Industrie-Forschungsprojekt proto_lab der Technischen Hochschule Rosenheim entwickelt praktikable Lösungen im Bereich Digitalisierung, Assistenzsysteme und Teil-Automatisierung, die Unternehmen eine stufenweise Implementierung ermöglichen. Somit kann auch ein kleiner Betrieb in die digitale Welt hineinwachsen. Ein großer Betrieb kann sich damit weiter flexibilisieren und dadurch deutlich kundenindividueller produzieren. Der gesamte Produktionsprozess mit digitaler Assistenz, intelligenter Roboteranwendung und Logistik mit fahrerlosem Transportsystem wird live auf der Ligna (Halle 11, D88) gezeigt.
Felder: Softwareunterstützung für anspruchsvolle Fertigungsprozesse
Technisch anspruchsvolle
Fertigungsprozesse erfordern modernste Softwareunterstützung. F4-Solutions von der Felder Group (Halle 13, C68) bietet Lösungen für Möbel- und Innenausbau, Nesting-Optimierung, Fenster- und Türenfertigung, 3D-Freiformen und Treppenbau sowie smarte Postprozessoren. Die Software integriert sich nahtlos in eine bestehende Produktion und vernetzt alle Arbeitsschritte zu einem intelligenten und durchgängigen Prozess. Individuell oder im Paket einsetzbar erfordert F4-Solutions keinerlei Investitionen in vernetzte Neumaschinen und High-Tech-Anlagen. Die Software ist schnell erlernbar, sofort produktiv nutzbar und kann jederzeit erweitert werden. Der Schritt zur vernetzten Produktion wird so gerade für Handwerksbetriebe mit Standardmaschinen leistbar.
Fachschule Holztechnik Melle: Vernetzte Fertigung in der Praxis
Die Fachschule Holztechnik Melle FHM (Halle 11, F76) präsentiert unter dem Motto „Aus der Praxis – für die Praxis“ die Umsetzung vernetzter Fertigung in mehreren, umfangreichen Projekten. Studierende der Fachschule stellen die praktischen Zusammenhänge und Ergebnisse vor. Einblicke in die Zusammenhänge der Werkzeugtechnik ergeben sich aus den Ergebnissen der gemeinsamen Arbeit mit der Firma ATEMAG. Die Echtzeitübermittlung von Werkzeugdaten ermöglicht ein besseres Fertigungsergebnis, längere Standzeiten der Werkzeuge und Aggregate und damit auch eine geringere Belastung der Spindeln am CNC-Bearbeitungszentrum. In praktischen Versuchen werden Studierende der FHM diese Datenübertragung über eine Cloud anhand von Versuchsfahrten testen und auswerten. Darüber hinaus erlaubt die Präsentation eines Fertigungsleitsystems, das gemeinsam mit der Firma dmaic umgesetzt wurde, beispielhafte Einblicke in Vernetzung und Digitalisierung.
Microtec: Sägewerk 4.0 für lückenlose Rückverfolgung
Highlight des Unternehmens Microtec (Halle 25, F39) ist das „Sägewerk der Zukunft“, das eine lückenlose Rückverfolgbarkeit vom Stamm bis zum Brett gewährleistet. Durch den Einsatz verschiedener Technologien von Microtec sind Sägewerke in der Lage, jedes Brett durch einen digitalen Fingerabdruck bis zu seinem Baumstamm zurückzuverfolgen. Dazu gehören die CT Log 360 Grad, eine Röntgen-CT-Sägeoptimierung, die eine digitalisierte Stammrekonstruktion in 3D und virtuelle Sortierung ermöglicht, der Logeye Fingerprint, ein Röntgenscanner zur Erkennung von Baumstämmen und zur Auswertung der Eindrehung, Truespin, ein Scanner für die Kontrolle der Stammeindrehung, sowie das Goldeneye, ein Multisensor-Scanner zur Erkennung von Brettern und deren Qualitätsklassifizierung. Die Integration von künstlicher Intelligenz in die Produktionsprozesse von Sägewerken ermöglicht es, den Wert eines Endprodukts bereits vor dem Sägen des Baumstammes zu erfahren. Das führt zu Kosteneinsparungen und einer erhöhten Ausbeute des Endprodukts.
Beck Fastener: Erster schießbarer Holznagel der Welt
Die LignoLoc Holznägel von Beck Fastener (Halle 13, A27) sind aus heimischem Buchenholz gefertigt und können ohne Vorbohren mit dem LignoLoc Druckluftnagler in Holz und Holzwerkstoffe eingeschossen werden. Durch die Eintreibenergie verbindet sich der Holznagel durch Holzschweißen stoffschlüssig mit dem Werkstoff. Die LignoLoc Holznägel hinterlassen keine Korrosionsspuren am Holz und schonen Schneidwerkzeuge beim nachträglichen Bearbeiten des Werkstückes. Von der Produktion bis zum Recycling heben sich LignoLoc Holznägel durch ihre umweltfreundlichen Eigenschaften hervor. Bereits die Herstellung eines LignoLoc Nagels verursacht 75 Prozent weniger Treibhausgase als ein technisch vergleichbarer Stahlnagel.
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