Wohn- und Einrichtungstrends 2024/2025

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Intelligente und vernetzte, digital gesteuerte Anwendungen haben im eigenen Zuhause eine immer wichtigere Bedeutung. Foto: IFN
Intelligente und vernetzte, digital gesteuerte Anwendungen haben im eigenen Zuhause eine immer wichtigere Bedeutung. Foto: IFN

Unser Zuhause ist unser Anker. Es ist unser sicherer Ort, gerade in diesen unsichereren Zeiten. Wohnen ist unser eigenes Territorium, eingebettet in unseren Geschmack, ist unser individuelles Verständnis unserer „Behausung“. Wir lieben es, zu Hause zu sein, hier können wir sein, wie wir wirklich sind. Hier gilt keine Etikette, herrscht keine Aufregung, keine Kontrolle, keine Anstrengung, hier will keiner alles gleichzeitig von uns, hier haben wir Ruhe und absolute Sicherheit.

Heute wohnen wir in vielen Teilen auf der Welt so schön, wie noch nie. Trotzdem ist Wohnen weltweit immer mit Wünschen, Hoffnungen und Träumen verbunden. Etwas mehr Platz, ein eigener Balkon, besser geschnittene Räume, ein neues Sofa, eine neue Leuchte, Fenster mit Dreifachglas oder ein Umzug in einen neuen Stadtteil, ein Fitnessraum, ein Wellnesstempel, … von bescheiden bis extravagant gibt es immer wieder ergänzende Träume vom Wohnen. „Trends im Wohnen sind Glücksversprechen. Sie kommen nicht von ungefähr, sondern orientieren sich an Ideen, die unser Wohnen und Leben verbessern“, erklärt Ursula Geismann, Geschäftsführerin der Initiative Furnier + Natur (IFN) und langjährige Analystin der aktuellen Wohntrends. Der folgende Streifzug zeigt was ist, was bleibt, und wagt Ableitungen für die Zukunft.

Der Rückzug in die eigenen vier Wände hält an

Es gibt eine starke Sehnsucht nach Konstanten, nach Ruhe und nach einer besseren Welt. Das eigene Zuhause eignet sich prima als Schutzschild gegen Krisen, als Ort der Zuversicht und Hoffnung. „Das eigene Zuhause wird die nächsten Jahre seinen hohen Stellenwert weiter ausbauen“, so Geismann. Auffällig in der aktuell angebotenen Formensprache von Möbeln bleibt das Mid-Century-Design der 1940er bis 1960er Jahre. Diese Entwürfe haben Zeitbezug, kommen aus einer übersichtlichen und damit besseren Zeit und sind verlässlich wie ein guter alter Freund. Zarte Polstersessel, kleine Beistelltische, die zärtlich Coffee-Table-Book-Tisch genannt werden, hübsche Stehleuchten und ein runder Flachgewebeteppich passen in einen Raum mit Gummibaum und Echtholz-Sideboard. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich dabei die Materialqualität deutlich verbessert. Intelligente Beschläge, schmutzabweisende Bezugsstoffe, LED-Lichttechnik, komfortable Polster, bequeme Maße. Moderne Möbel sind besser als vor 70 Jahren, auch wenn sie so aussehen wie damals.

Die Dessins der Polstermöbel sind neben Evergreen-Unis ebenfalls vom Mid-Century geprägt. Allerdings kommen seit gut zwei Jahren verstärkt die spätem 1960er mit ihren Popkultur-Mustern und -Strukturen auf den Markt. Die passenden Bezugsstoffe sind eine Mischung aus Flokati und Bouclé, die mit ihrer optisch einladenden und haptisch lauschigen Machart zum Verweilen einladen. Mut zur Farbe gelingt aber nur manchen Anbietern von Heimtextilien, die meisten Bezugsstoffe sind hellbeige oder vereinzelt in anderen Pastelltönen.

Herausstechend bei Kastenmöbeln, also Schränken, Regalen und anderen Aufbewahrungsmöbeln ist der Versuch, sogenannte Memphis-Anmutungen aus den 1980er Jahren wieder aufleben zu lassen. Knallige Farben bei kleinen Kommoden, Sideboards oder Flurmöbeln wagen das Besondere. Säulen, bunte Spitzen und schräge Geometrien aus verschiedenen Formen sind bei Möbeln wild, extravagant und fröhlich. „Farben, so sagen die Psychologen, werden kräftiger, wenn die Wirtschaftslage besser wird. Ein guter bunter Anfang also im düsteren Konjunkturbild der Gegenwart“, erklärt Geismann. Alles in allem wird es die nächsten Jahre aber um farbliche Harmonie und weniger um Auffälligkeiten gehen.

Outdoor Homing wird weiter zunehmen. Seit Jahren wird in den zusätzlichen „Raum unter freiem Himmel“ viel investiert. Neben den üblichen Ausstattungsthemen werden Verschattung und Bewässerung eine herausragende Rolle spielen. Schutz vor Extremwetter und der Umgang damit fangen auf dem eigenen Balkon an. Funktional und neu sind Sitzmöbel mit windstabilem Baldachin oder Bewässerungssysteme fürs Kräuterbeet mit Solarstrom.

My Home is my Office – My Office is my Home

Die vergangenen Jahre haben die Arbeitswelt verändert. Die Zeit war ein Katalysator für hybride Arbeitskonzepte. In etlichen Jobs erledigen Menschen im Homeoffice ihre täglichen Arbeiten und das Büro wird häufig nur noch zum persönlichen Austausch oder für schöpferische Zusammenkünfte genutzt. Leere Büroetagen werden zu wohnlichen Co-Working-Spaces mit vielen Serviceangeboten. Genau wie im Zuhause Ergonomie und Schallschutz grundsätzlich eine größere Rolle spielen, steigen im Büro die Anforderungen an Wohnlichkeit.

Die Innovationskraft der Einrichtungsbranche ist im Segment Küche am größten. Dazu gehört die stetige technische Optimierung der elektrischen Geräte durch Energieeffizienz bei Wasser und Strom. „Dazu zählen bei Möbeln die individuelle Modulbauweise, der optimierte Stauraum, unempfindliche Oberflächen-Finishs, nachhaltige Materialauswahl und die gesamte ergonomische Anordnung oft nach dem Vorbild gastronomischer Funktionsküchen“, so die Trendanalystin. Der Schwarz-Trend, der ja schon seit einigen Jahren bei der Küchenfront angesagt ist und fast schon wieder abflacht, weite sich in den kommenden Jahren aber auf andere Produkte aus. „Aktuell zunehmend ist die Nachfrage nach schwarzen Kühlschränken, schwarzen Armaturen und schwarzem Besteck. Schwarze Metallrahmen bei Schiebetüren als Raumtrenner oder schwarze Lichtleisten unter der Decke entstehen in Anlehnung an schlichten Industrielook. Schwarz steht – nicht nur bei Bekleidung – für Eleganz, Zeitlosigkeit und Faszination. Dieser Trend wird zunehmen.“

Auffällig bei den Wandgestaltungen sind aktuell Holzlatten bzw. Holzpaneelen in vertikaler Anbringung. Derartige Wandbilder gibt es als industriell zugeschnittene Fertigprodukte in den unterschiedlichsten Holzqualitäten und Holzarten. Mit ein wenig handwerklichem Geschick lassen sich solche in regelmäßigen Abständen angebrachten Latten aber auch im DIY-Bereich erwerben und einfach an der heimischen Wand oder auf den Türen eines langweiligen Sideboards anbringen. „Die vertikale Regelmäßigkeit strahlt Ruhe aus. Durch das Material Holz wird es wohnlich und gemütlich“, so Geismann. Holz regelt dann Feuchtigkeit und Schall und punktet als nachwachsendes und ökologisches Material. Neben gerasterten Latten kehrt auch die vollflächige Boiserie zurück, die klassische Wandvertäfelung aus Holz bzw. Holzfurnier. In Kombination mit Türenfronten, möglichst als moderne Blockzargen, überzeugt sie abgesehen von ihrer wohnlichen Ästhetik vor allem durch Wärmeschutz. Die vertikale Lattengestaltung von Möbelelementen oder Wänden wird zunehmen.

Apropos natürliches Material: Der wachsende Wunsch der Käuferinnen und Käufer nach nachhaltigen Materialien steigt enorm. Aktuell zeichnen sich aber keine Absatzsteigerungen bei Möbeln aus Massivhölzern ab. Echtes Holzfurnier erlebt allerdings einen Auftrieb bei Möbeloberflächen anstelle von Folien und Lacken. Furnier ist die sparsamste Anwendung von echtem Holz. Ein weiterer Pluspunkt, der vor dem Hintergrund der Preiserhöhungen des Naturmaterials positiv herausragt.

Die Themen Smart-Home und Smart-Living entlasten schon heute Bewohnerinnen und Bewohner von unbeliebten Hausarbeiten. Der Saugroboter saugt, die Beleuchtung ist intelligent, der Ofen putzt sich selbst, die Fenster schließen sich, wenn man das Haus verlässt, und die Heizung reguliert die Temperatur ganz von allein. Licht, Lüftung, Heizung, höhenverstellbare Möbel, Energiesparsamkeit bei Strom und Wasser, eskalationsbasierte Notfallerkennung, alle Steuerungen müssen zusammen als Benefits mit Sicherheit und Komfort verbunden werden. In der Küchenzone geht es dann um Einkaufsunterstützung, Bestandsmanagement, Rezeptempfehlungen, Kochassistenz oder Müllvermeidung bei Lebensmitteln. Das Smart-Home wird in Zukunft einfach selbstverständlich sein, so wie der Flatscreen und der Kühlschrank.

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